nach unten abschließende Einfassungslinie
Der von sechs Stöcken gedruckte Holzschnitt wird gemeinhin nach 1521 datiert, wobei die Autorschaft bis heute nicht geklärt ist. Wie Adam von Bartsch vor ihm, nahm auch der Bamberger Sammler Joseph Heller das Werk unter der Rubrik "Zweifelhafte Blätter" in seine ab 1827 erschienene Dürer-Monographie auf (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 783, Nr. 2059). Obwohl sie ihm das Werk nicht zuschrieben, unterfütterten die Autoren damit eine gewisse Nähe zu Dürer. Schließlich wurde der "Teppich" auch bereits in Werkverzeichnissen genannt, um die einigen Abschriften der sogenannten Familienchronik Albrecht Dürers ergänzt sind.
Der Holzschnitt zeigt das Glücksrad der Fortuna, das von der Allegorie der Zeit und einem Fuchs bewegt wird, die insgesamt sechs Figurengruppen bzw. Einzelfiguren anführen. Alle Figuren sind in Textfeldern in Form ausgebreiteter Schriftrollen bezeichnet. Es folgen fünf Standesrepräsentanten. Sie bewegen sich auf drei Frauen zu, die auf einem Pranger sitzen. Es handelt sich um die Personifikationen der Gerechtigkeit mit gebundenen Händen, der Wahrheit mit verschlossenem Mund und der Vernunft mit ebenfalls gebundenen Händen. Im wehenden Schriftband über ihnen findet sich das Urteil ihres Richters, der als nächste Figur folgt. Ein Lehrer und ein Kleriker mit Beutelbuch sind dem Richter zugewandt. Der Zug schließt mit dem Jüngsten Gericht in der Personifikation des Weltenrichters ab.