Insgesamt dreimal entwarf Dürer das Wappen Lorenz Staibers zur Umsetzung in Holzschnitt. "Das erste Wappen des Lorenz Staiber (Stauber)" ist nur in einem einzigen, stark beschnittenen und fleckigen Exemplar im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg erhalten. Dieses entstand bevor Staiber im Juni 1520 von Heinrich VIII. in England zum Ritter geschlagen wurde, wonach ein aktuellerer Wappenentwurf vonnöten wurde (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 464).
Das erste Wappen in Form einer stilisierten Tartsche zeigt einen Hund und darüber einen bekrönten schreitenden Löwen. Auf dem Schild sitzt ein ebenfalls bekrönter Spangenhelm, dessen ausladende Helmdecke aus Akanthusranken die Helmzier trägt: Einen Löwen zwischen Büffelhörnern. Aufgrund der beigefügten Kette stellte Rainer Schoch eine assoziative Verbindung zu den Wappen des Johannes Stabius sowie des Jacopo Bannisio her.
Begegnungen zwischen dem Wappeneigner Staiber und Dürer sowie die Wappenanfertigung werden im sogenannten Tagebuch der niederländischen Reise erwähnt, das zwar im Original verschollen, doch durch zwei frühneuzeitliche Handschriften überliefert ist (Nürnberg, Staatsarchiv, Reichsstadt Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden Akten 145/15b, 18 sowie Bamberg, Staatsbibliothek, JH.Msc.Art.1#1).