1521
Das in das Jahr 1521 datierte "Bildnis eines Mannes im Profil" trägt ein nachträglich durch fremde Hand aufgesetztes Dürer-Monogramm und wurde über die Wiener Hofbibliothek und die Sammlung von Albert von Sachsen-Teschen Teil des Albertina-Bestands. Adam von Bartsch, der bis zu seinem Tod im Jahr 1821 Kustos der Graphiksammlung der Wiener Hofbibliothek war, übersetzte die Federzeichnung des nach rechts gewandten Mannes als Original Dürers in den Tiefdruck. Anschließend veröffentlichte er diesen gemeinsam mit weiteren Faksimiles nach Unikaten aus der von ihm betreuten Sammlung (vgl. Bartsch 1786 (Nº 5)). In der ab 1827 erscheinenden Dürer-Monographie des Bamberger Sammlers Joseph Heller wird erstmals eine Notiz auf der Rückseite erwähnt, die den Dargestellten als Claus, Narr am sächsischen Hof, identifizieren soll (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 108). Dass Tietzes die gerne mit dem sogenannten niederländischen Skizzenbuch in Verbindung gebrachte Zeichnung Dürer abschrieben, bezeichnete Friedrich Winkler bereits wenige Jahre später "einwandfrei als Fehlurteil" (vgl. Winkler IV, S. 11). Dem Schwanken in der Forschung bezüglich der Urheberschaft verliehen die Autor*innen 1971 in ihrem Katalog der Dürer-Zeichnungen aus der Albertina folgendermaßen Ausdruck: "Von allen fraglichen Blättern am ehesten eigenhändig" (vgl. Koschatzky/ Strobl 1971, S. 414, Nr. 144).
S. 25, Nr. 563
S. 25, Kat.-Nr. 172
S. 414, Nr. 144