Die Zeichnung, mit Pinsel und Feder, Aquarell- und Deckfarben, auf sehr feines Pergament aufgebracht, zeigt einen nach links schreitenden Löwen. Während Gesicht und Fell detailliert ausgearbeitet sind, wurde auf die Ausgestaltung der Umgebung - bis auf die dezent schraffierte Standfläche - verzichtet.
Die Zuschreibung an Dürer ist in der Forschungsgeschichte nicht homogen. So wurde die Eigenhändigkeit im Ganzen oder von Teilen wiederholt angezweifelt. Obwohl beispielsweise Joseph Meder sie noch 1905 Dürer zuerkannte (Lippmann/ Meder 1905 V, S. 26, Nr. 567), bezeichnete er sie 1929 als "schwerfällige Kopie" (Meder 1929, S. 66). Zwischen den Vorder- und Hinterbeinen ist die Jahrezahl "1521" und das Monogramm Dürers eingefügt. Während beispielsweise Eduard Flechsig die Eigenhändigkeit dieser Bestandteile bezweifelte (vgl. Flechsig II, S. 376), gelten sie in der verwahrenden Institution als nachträglich von Dürer selbst hinzugefügt (vgl. Ausst.-Kat. Wien 2019, S. 146). Damit einhergehend erstreckt sich die Datierung von "um 1495/ 1500" bis "1521".
Zum Löwen gibt es sowohl ein in der Zuschreibung ebenso diskutiertes Pendant eine Löwin vorstellend (Paris, Louvre, Département des Arts graphiques, Inv.-Nr. 16 DR/ Recto) als auch Kopien.
S. 26, Nr. 567
S. 26, Nr. 173
S. 418
S. 3080, XW. 824
S. 170, Nr. 58
S. 146 sowie S. 250, Kat.-Nr. 47