Gegr.: 1826, 1944 zerstört, 1950 in Düsseldorf wiedereröffnet, 1984 Gründung einer Tochterfirma in New York.
1930-1943: Boerner veröffentlichte 44 illustrierte Auktionskataloge mit Graphik, teilweise auch mit Büchern, begleitet von einem aufwendigen kunsthistorischen Apparat. Bei zwei dieser Kataloge agierte Paul Graupe, Berlin, als Partner. Boerner galt als das bedeutendste Graphikhaus Deutschlands. Die Kupferstichkabinette aus London, Dresden, Budapest und Stockholm verauktionierten hier ihre Dubletten. Aufgrund guter Kontakte zu den nationalsozialistischen Machthabern wurde Boerner wohl von der Reichskammer der bildenden Künste beauftragt, die neue Auktionsordnung für das Deutsche Reich auszuarbeiten (Nebehay 1983, S. 74). 1938 übernahm das Leipziger Haus das von Hans Wertheim gegründete „Bibliographikon“ in der Tauentzienstr. 11 in Berlin (Enderlein 2006, S. 116, Nebehay 1983, S. 186), wo Verkaufsausstellung – auch von der Firma Puppel – durchgeführt wurden. Teilweise blieben die Graphiken über viele Kataloge hinweg im Angebot. Ab 1940 ging die Anzahl der veröffentlichten Kataloge stark zurück.