Zimmer-Linnfeld, Karola (1913-2001)

Emma Karola Linnfeld wurde am 27. Oktober 1913 in Pinneberg geboren. Sie besuchte ein Realgymnasium und erwarb dort das Abitur; anonsten ist zu ihrer Kindheit und Jugend wenig bekannnt. Zum Sommersemester 1934 schrieb sich Karola Linnfeld an der Universität Hamburg für das Studienfach „Nordische Vorgeschichte“ ein. Auf der Suche nach geeignetem Material für ihre Doktorarbeit sichtete sie zunächst Funde des Urnengräberfelds Altenwalde, Kreis Land Handeln, und des Urnengräberfeld von Wehden: Beide Fundplätze erbrachten aber für eine Abschlussarbeit zu wenige geschlossenen Grabinventare. Daher übernahm Karola Linnfeld die wissenschaftliche Bearbeitung des Urnengräberfelds von Westerwanna, und nahm hierzu in verschiedenen Museen Norddeutschlands Materials auf. 1939 hatte sie die Materialaufnahme abgeschlossen.
Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und der Kriegsdienstverpflichtung des Hamburger Professors und seiner Mitarbeiter wurde es zunehmend schwierig, in Hamburg zu studieren. Karola Linnfeld wechselte daher an die Universität Jena.
Im Dezember 1941 heiratete Karola Linnfeld, und publizierte nun unter dem Namen Zimmer-Linnfeld. Ende 1942 kam eine erste Tochter zur Welt; ingesamt hatte sie (mindestens) drei Kinder. Nach der Eheschließung war es ihr nicht möglich, weiter an ihrer Dissertation zu arbeiten oder ihr Studium abzuschließen. Karola Zimmer-Linnfeld rettete aber die von ihr erstellten Fundzeichnungen zum Gräberfeld von Westerwanna über den zweiten Weltkrieg.
Im Jahr 1949 wurde auf dem „1. Symposion für Sachsenforschung“ beschlossen, das Material des Gräberfelds von Westerwanna endlich zu publizieren. Basis für diese Veröffentlichung bildeten die Zeichnungen von Karola Linnfeld, die von Johanna Brandt, Bremen, sowie einem weiteren Zeichner in publikationsfertige Vorlagen umgearbeitet wurden. 1960 erschien der Katalog zu Westerwanna I als Beiheft 9 in der Reihe "Altas der Urgeschichte".
In der Archäologie verlieren sich nach der Vorlage von Westerwanna die Spuren von Karola Zimmer-Linnfeld. Mit dem Gräberfeld von Westerwanna beschäftigen sich aber nach ihr noch viele weitere Archäolog*innen. Diese Studien sind nur möglich geworden, weil Karola Zimmer-Linnfeld die Zeichnungen und die Materialaufnahme für ihre Doktorarbeit über den Zweiten Weltkrieg hinweg vor der Vernichtung gerettet hatte.
Karola Zimmer-Linnfeld starb am 23. Mai 2001.