Hagen, Josef (1877-1938)

Der 1877 in Köln geborene Joseph Hagen begann zwanzig Jahre später sein Studium der Katholischen Theologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, wechselte dann zur Philologie, dann zwei Jahre später nach Freiburg/Breisgau zum Studium der Klassischen Altertumswissenschaften. Ohne abschließende Promotion war er seit 1904 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter, ab 1911 festangestellter Assistent am Bonner Provinzialmuseum. Als örtlicher Grabungsleiter in römischen Militärlagern des Reinlandes und Bearbeiter eines Kurzführers des Mayener Museums gab er im Ersten Weltkrieg zudem eine Broschüre zu den Münzfunden des Bonner Provinzialmuseums heraus. Dies führte nicht nur zur Beschäftigung mit numismatischen Themen, sondern auch zu Forschungen römischer Straßen des Rheinlandes und einer ersten Auflage seines Standardwerks der ‚Römerstraßen der Rheinprovinz‘ (1923), geradezu eine Fundgrube zur Besiedlung der Römerzeit. Ab 1920 war er Kustos und ab 1930 Leiter der numismatischen Abteilung des Bonner Provinzialmuseums. Ein Jahr später wurde er zum stellvertretenden Vertrauensmann für kulturgeschichtliche Bodenaltertümer in den Regierungsbezirken Aachen, Düsseldorf, Köln und Koblenz ernannt, musste aber 1936 wegen fortschreitender Erblindung seine beruflichen Tätigkeiten beenden und starb im Jahr 1938.