Der 1907 in Zittau/Sachsen geborene Walter Kersten studierte nach dem Abitur (1927) vier Jahre danach an den Universitäten Berlin und Marburg/Lahn Vorgeschichte, Geschichte, Archäologie und Geologie. 1931 wurde er mit einer Doktorarbeit über die Latènezeit im Nordosten Bayerns promoviert, einer Zeit, die seinen weiteren fachlichen Werdegang prägen sollte. Wenngleich quellenkritisch orientiert, beschäftigten ihn künftighin vor allem nationalsozialistische Aspekte zur Volkszugehörigkeit angeblich germanischer Völker des Rheinlandes. Seit 1932 war er als Mitglied der NSDAP Sachberater der Vorgeschichte der Gauleitung Sachsen, im Folgejahr Hilfsarbeiter des Dresdner Museums für Mineralogie, Geologie und Vorgeschichte. Sein Verhandlungsgeschick und Organisationstalent führten dazu, dass er im Januar 1934 am Rheinischen Landesmuseum Bonn im Bereich der Bodendenkmalpflege eingestellt wurde. In rascher Folge wurde er dort Stellvertretender Vertrauensmann für kulturgeschichtliche Bodenaltertümer und vier Jahre später Geschäftsführer des neu geschaffenen, eigenständigen Landesamtes für vor- und frühgeschichtliche Denkmalpflege der Rheinprovinz. 1940 wird er danach zum Leiter des Landesamtes für Vorgeschichte im Reichsgau Wartheland/Posen ernannt. In den folgenden etwa vier Jahren besaß dieses Amt nahezu 40 Planstellen, die bis Ende 1944 personell praktisch so ausgedünnt wurden, dass es zur Schließung kam. Kersten wurde erst ab März 1943 einberufen und fiel mit 36 Jahren als Gefreiter Anfang April 1944 südlich von Pleskau (Pskow). Er war schon vor 1933 stark völkisch geprägt und profilierte sich als junger Wissenschaftler im gegebenen Rahmen der nationalsozialistischen Diktatur und Kulturpolitik.