Nach der in Köln verbrachten Kindheit und Jugend nahm Wilhelm Reusch von 1927-1931 das Studium der Geschichte, Klassischen Philologie und Geographie an der Universität zu Köln auf. 1931 erfolgte die Promotion bei Johannes Hasebrock mit dem althistorischen Thema „Der historische Wert der Caracallavita in den Scriptores Historiae Augustae“. Trotz der schwerpunktmäßig altphilologisch-althistorischen Ausrichtung seines Studiums war er in der Folgezeit an archäologischen Museen und in der Bodendenkmalpflege tätig. Erste Berufserfahrungen sammelte er zwischen 1933 und 1936 als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter bei der Römisch-Germanischen Kommission in Frankfurt am Main und am Rheinischen Landesmuseum Bonn. Es folgte 1937 die Anstellung als Direktorialassistent am Römisch-Germanischen Museum in Köln.
Reusch hat am Zweiten Weltkrieg nicht als Soldat teilnehmen müssen. 1941-1944 war er als Wissenschaftlicher Rat Leiter der Staatlichen Bodendenkmalpflege des annektierten Bezirks Lothringen in Metz. Dort war er u. a. für die Ausgrabungen im spätantiken Kirchenbau von Saint-Pierre-aux-Nonnains und im merowingischen Gräberfeld von Ennery verantwortlich. Aus dieser Zeit resultiert eine ausgesprochene Frankophilie, die ihm zeitlebens von besonderer Bedeutung war, sondern auch dauerhafte enge Verbindungen zu französischen Kollegen wie Marcel Lutz.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war er 1948 vorübergehend im rheinland-pfälzischen Kultusministerium in Koblenz tätig. Danach folgte 1949 die Versetzung an das Rheinische Landesmuseum Trier als Regierungsrat und stellvertretender Direktor. In der Zeit der Vakanz des Direktorats von Hans Eiden 1960-1965 oblag ihm die kommissarische Leitung des Landesmuseums, dem ab 1965 Reinhard Schindler als neuer Museumsdirektor vorstand.
Ein herausragendes Ereignis der Museumstätigkeit Reuschs war die Mitorganisation des VII. Internationalen Kongresses für Christliche Archäologie in Trier. Dazu wurde in Zusammenarbeit mit dem Bischöflichen Museum eine Sonderausstellung unter dem Titel „Frühchristliche Zeugnisse im Einzugsbereich von Rhein und Mosel“ organisiert. 1970 wurde Reusch zum Regierungsdirektor ernannt.
Die Wahrnehmung eines Lehrauftrags an der Universität Saarbrücken für Archäologie und Geschichte der römischen Rheinlande, den er von 1962-1978 mit großer Begeisterung wahrnahm führe 1971 zum Titel eines Honorarprofessors. An der neuen Universität Trier übernahm er im Fach Alte Geschichte von 1973-1978 einen weiteren Lehrauftrag.
Besondere Schwerpunkte der wissenschaftlichen Tätigkeit Reuschs waren die Leitung der Ausgrabungen in der kriegszerstörten Basilika in Trier und die anschließende Betreuung des Wiederaufbaus (1950-1956). Danach oblag ihm die Verantwortung für die archäologischen Untersuchungen an einem weiteren römischen Großbau, dem Westteil der Trierer Kaiserthermen (1960-1966), dessen posthume Publikation 2012 erfolgte.
Große Anerkennung haben die Verdienste Reuschs um den kulturellen Austausch mit dem benachbarten Frankreich gefunden.