Der 1757 in Wien geborene Adam von Bartsch wurde im Alter von 20 Jahren Skriptor an der Wiener Hofbibliothek. Als gelernten Kupferstecher betraute man ihn mit der dort aufbewahrten Graphiksammlung, deren Aufseher er 1791 und erster Kustos er 1816 wurde. (Siehe NDB 1 (1953); OeBL)
Während seiner langjährigen Tätigkeit in und für die Sammlung engagierte er sich auf unterschiedliche Weise für ihren Erhalt und ihre Erforschung: er ordnete, katalogisierte und nutzte zudem seine künstlerischen Fähigkeiten, indem er Unikate der Sammlung druckgraphisch reproduzierte (auch nach Dürer) und in verschiedenen Lieferungen herausgab (z.B. Bartsch 1786 Nº 5). Ebenso ließ er die in der Sammlung aufbewahrten originalen Druckstöcke abziehen und publizierte diese (z.B. Bartsch 1781). Zu nennen ist auch seine Ausgabe der Ehrenpforte (vgl. Bartsch 1799), die ursprünglich um 1515 als Gemeinschaftswerk namhafter Künstler rund um Dürer in 200 Stöcken für Kaiser Maximilian I. gefertigt worden war. Verlorene Stöcke ergänzte er darin durch eigens hierfür angefertigte Kopien.
Als sein Hauptwerk ist das in insgesamt 21 Bänden über fast 20 Jahre erschienene Verzeichnis "Le peintre graveur" zu bezeichnen. Nach Künstlern geordnet, befindet sich in dem bis heute als Referenzwerk verwendeten Verzeichnis auch ein Band zu Albrecht Dürer (vgl. Bartsch VII). Die Bibliothek der Albertina in Wien hält ein Exemplar in ihrem Bestand (in den Heidelberger historischen Beständen – digital vollständig verfügbar: Wien, Albertina Bibliothek, Sign. B 680), das vermutlich von Bartschs Freund und Mitarbeiter Franz Rechberger annotiert wurde, die Österreichische Nationalbibliothek eines, das vorwiegend von Bartsch selbst handschriftlich ergänzt wurde.