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Hopfer kopierte Dürers Eisenradierung "Landschaft mit Kanone", auch unter den Titeln "Die große Kanone" oder schlicht "Die Kanone" bekannt, leicht verkleinert von der Originalseite. Dabei orientierte er sich deutlich an der Vorlage.
Im Vordergrund zeigt der Künstler eine kriegerisch anmutende Bildszene. An einer Böschung steht ein Geschütz, auf das sich ein Landsknecht mit Hellebarde lehnt. Während ein weiterer Hellebardier gleich dahinter in der Senke wacht, begleitet ein dritter eine Gruppe von - durch ihre Kleidung - fremdländisch anmutenden Männern.
Während Hinweise auf den geistigen Schöpfer der Bildidee fehlen, ist Hopfers Zeichen samt Augsburger Pyr in die Darstellung integriert. Spätere Abzüge tragen darunter die Nummer "62" des Nürnberger Verlegers David Funck, der die Platte im 17. Jahrhundert besaß, nummerierte und Abzüge verbreitete. Der Bamberger Sammler Joseph Heller erwähnt in seiner Dürer-Monographie des Jahres 1827, dass "die ganz neuen [Abzüge] in der Silberbergischen Sammlung" (Heller Dürer 1827 II, S. 506, Nr. 1018) seien. Gemeint ist die Sammlung des Frankfurter Kunsthändlers Carl Wilhelm Silberberg, der 92 Platten der Künstlerfamilie Hopfer erwerben konnte, reinigen ließ und 1802 in einer limitierten Auflage von 60 Exemplaren erneut unter dem Titel "Opera Hopferiana" herausgab (vgl. Jäck/ Heller 1822, S. 96).