Einfassungslinien
Der Künstler entwarf den Holzschnitt 1509. 1513 wurde er als Kopfleiste eines in Nürnberg gedruckten Kalenders mit Text von Georg Tannstetter verwendet (vgl. Sign. VI F 81 der Staatsbibliothek Bamberg).
In dem querrechteckigen Bildausschnitt werden zwei Motive mittig durch einen dünnen Baumstamm voneinander getrennt. Links wird die "Die Geburt Christi" inmitten eines baufälligen Gebäudekomplexes gezeigt. Maria beugt sich im Stall bei Ochs und Esel andächtig über das Christuskind, die Hirten nähern sich anbetend und Joseph trägt Brunnenwasser in einem Krug herbei. In der Ferne sichtbar verkündet der Erzengel Gabriel das heilige Geschehen. Rechts empfangen Maria und Joseph die drei Weisen aus dem Morgenland.
Es gibt Abzüge, die unten links mit dem Buchstaben "F" gekennzeichnet sind. Wie Adam von Bartsch vor ihnen, nahmen auch der Bamberger Sammler Joseph Heller und der Münchener Kunstschriftsteller Georg Kaspar Nagler das Blatt unter der Rubrik "Zweifelhafte Blätter" in ihre Dürer-Publikationen auf. In den 1830 im Morgenblatt erschienenen Zusätzen zu Hellers Dürer-Publikation des Jahres 1827 werden sogar Kopien gelistet (vgl. Morgenblatt 1830, S. 112).