1545 : HANS . SACHSn . ALTERS · 51 · IAR
Einfassungslinien
Der 1545 datierte Holzschnitt zeigt Hans Sachs als Bruststück im Dreiviertelprofil. Auf dem Kopf ein Barett, über dem bestickten Wams eine Pelzschaube, stützt er seine Arme vor dem Körper ab und hält ein Tuch sowie eine Schriftrolle in Händen. Hans Guldenmund druckte das Bildnis 1546 mit acht lateinischen Distichen von Leonhard Kettner über und deutschen Lobversen von Johann Betz unter dem Dargestellten. Der heute in Berlin verwahrte Stock aus der Sammlung Hans Albrecht von Derschaus (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. Derschau 019) wurde noch im 19. Jahrhundert von Rudolf Zacharias Becker zum Einsatz gebracht.
Von Johann David Passavant zunächst Hans Brosamer zugeschrieben (vgl. Passavant IV, S. 39, Nr. 35), wird der Entwurf überwiegend mit Michael Ostendorfer in Verbindung gebracht. Tilmann Falk äußerte sich zuletzt kritisch gegenüber einer Urheberschaft Ostendorfers und wies das Bildnis der Werkstatt Lucas Cranachs zu (Hollstein German XXX, S. 187, Nr. 36).
Ähnlich der sogenannten Dürer-Verehrung entstand auch um die Figur des Hans Sachs eine Art posthumer Kult, insbesondere im Nürnberg des 19. Jahrhunderts. Dürer und Sachs wurden wiederholt zusammen ins Bild gesetzt, mitunter rekurrieren die Darstellungen auf diesen Holzschnitt von 1545.
S. 971, Nr. 1
S. 934, Nr. 977
S. 173, Nr. 213
S. 187, Nr. 36