Inhaber: Galerie nach dem Tod Paul Cassirers (1871-1926) 1926 von Walter Feilchenfeld und Grete Ring geführt, die seit 1924 schon Teilhaber waren. Auktionen ab 1916 (22.5.1916 Sammlung Julius Stern), letzte Auktion 21.10.1932, im Berliner Firmenverzeichnis bis 1937 geführt.
1930-1932: Der Kunstsalon Paul Cassirer veröffentlichte sechs aufwendige und umfangreich illustrierte Auktionskataloge bedeutender Kunstsammlungen, die ein umfangreicher kunsthistorischer Apparat begleitete. Nachdem Cassirer schon in den frühen Jahren seiner Auktionstätigkeit gemeinsam mit den Hugo Helbing, München, C. G. Boerner, Leipzig und Jacques Rosenthal, München, Versteigerungen durchgeführt hatte, behielt er diese Kooperationen sowie weitere mit der Galerie Fischer, Luzern, und Mensing & Fils, Amsterdam, auch später bei. Eine der größten Auktionen der frühen 1930er-Jahre führte der Kunstsalon Cassirer gemeinsam mit Artaria & Co., Wien, sowie dem Auktionshaus für Altertümer Glückselig GmbH, Wien, mit der Versteigerung der Sammlung Figdor durch, bei der Hugo Helbing, München, für die in Berlin durchgeführten Auktionsteile die Leitung übernahm. Weitere bedeutende Versteigerungen galten der Sammlung Simms, der Sammlung Marcus Kappels sowie der Sammlung Tony Straus-Negbaurs, die der Kunstsalon gemeinsam mit Hugo Helbing, München, durchführte oder der Sammlung Marczell von Nemes, bei der das Amsterdamer Auktionshaus Mensing & Fils als Partner auftrat.
Der Eintrag basiert auf den Forschungsergebnissen von Astrid Bähr und Britta Bommert im Rahmen der Projekte „German Sales 1930-1945“ und „German Sales 1901-1929“ (https://www.arthistoricum.net/themen/portale/german-sales/). Siehe auch Bähr, A., Brand, J., & Wullen, M. (2013) und Bommert, B. & Brand, J. (2019).
Dieser Eintrag ist im Rahmen des Seminars "Der Kunstmarkt und seine Mechanismen - Die Rolle von Kunsthandelsarchiven für die Forschung" von Dr. Birgit Jooss am Institut für Kunstgeschichte der Universität Augsburg im Wintersemester 2021/2022 entstanden.