1937-1943: Hans W. Lange veröffentlichte in diesem Zeitraum – unter Mitzählung des ersten, unter Paul Graupes Namen geführten, doch in der Adresszeile als „Kunstversteigerer Hans W. Lange“ vermerkten Kataloges zur Sammlung Budge – 35 meist illustrierte Auktionskataloge mit Gemälden und anderen, meist hochwertigen Kunstobjekten, aber auch Waffen- und Ostasiatikasammlungen, die in den Katalogen meist mit ausführlichem kunsthistorischem Apparat, teilweise von Kunsthistorikern der Berliner Museen, beschrieben waren und einführende Vorworte begleitet wurden. Lange veranstaltete jedoch keine reinen Buch- und Graphikauktionen mehr. Bei der Gestaltung der Kataloge behielt er die von Graupe eingeführte Aufmachung in Format, Satz und dem typischen blauen Einschlagpapier als Umschlag bei. Unter den eingelieferten Objekten fanden sich zahlreiche Übergaben durch das Finanzamt Moabit-West aus verfallenem jüdischem Besitz (Enderlein 2006, S. 127, Flick 2011, S. 62 sowie in den Katalogen). Mehr als ein Viertel des Umsatzes des Auktionshauses stammte damit aus Zwangsverkäufen (Flick 2011, S. 61). Als im Herbst die Bombenangriffe auf Berlin immer zahlreicher wurden, verlegte Lange seine beiden letzten Auktionen nach Wien und erzielte dort hohe Erlöse (Enderlein 2006, S. 146).
Standort: Bellevuestr. 5 (1944/45, Pucks 2008, S. 18)