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Name (Institution)
Gemäldegalerie Norbert Fischmann, München / London
Art der Institution
Galerie
Kunst-/Antiquitätenhandlung
Informationen zu Auktionen, Verkaufskatalogen & Ausstellungen
Auktion Miniaturensammlung Norbert Fischmann bei Cassirer und Helbing, Berlin, 1925
Namensvarianten
Namensvariante der Institution
Norbert Fischmann
Namensvariante der Institution
Naftali Fischmann
Datierung
Bis 1925
Namensvariante der Institution
Norbert Fischman Galleries
Datierung
Nach 1935
Standort
Adresse der Institution
Adresse ab
1906
Adresse der Institution
Adresse ab
1910
Adresse bis
1911
Adresse der Institution
Adresse ab
1912
Adresse der Institution
Adresse ab
1924
Adresse der Institution
Adresse ab
1936
Adresse der Institution
Adresse ab
1938
Adresse der Institution
Adresse ab
1936
Adresse der Institution
Adresse ab
1944
Adresse der Institution
Adresse ab
1963
Existenzbeginn
Gründung
1906
Existenzende
Auflösung
1939
Auflösung Datierungskontext
In München circa 1939, in Luzern 1926, in London nach 1963
Niederlassung/Zweigstelle/Dependance
Akteur*innen (Beteiligung)
Funktion
Inhaber*in
zur Person (Beteiligung)
Inhaber ab 1909-1936 München, 1923-1926 Luzern, 1936?-1956 London
Akteur*in
Funktion
Inhaber*in
zur Person (Beteiligung)

Inhaber 1906; Vater Norbert Naftali Fischmann

Akteur*in
Funktion
Mitinhaber*in
zur Person (Beteiligung)

Mitinhaber 1906; Bruder Norbert Naftali Fischmann

Akteur*in
Funktion
Inhaber*in
Mitinhaber*in
zur Person (Beteiligung)

Mitinhaberin ab 1911 München, Inhaberin 1936-1939 München, Inhaberin als Witwe ab 1956 London; geb. Enoch, Ehefrau Norbert Naftali Fischmann

Akteur*in
Funktion
Mitarbeiter*in
zur Person (Beteiligung)

Büromitarbeit London; Schwager Norbert Naftali Fischmann

Akteur*in
Funktion
Mitarbeiter*in
zur Person (Beteiligung)

Büromitarbeit London; älteste Tochter Norbert Naftali Fischmann

Akteur*in
Funktion
Mitinhaber*in
zur Person (Beteiligung)

Mitinhaberin ab 1956 London; Tochter Norbert Naftali Fischmann

Unternehmensgeschichte

Norbert Naftali Fischmann (1879-1956) stammte aus einer jüdischen Familie in Rzeszow/Galizien und ließ sich zum 01.01.1897 in München nieder. Sein Vater Wulf und sein Bruder Solomon hatten hier vom 01.01.1906 bis zum 16.08.1906 eine „Kunstanstalt“ angemeldet, unter deren Adresse, Steinsdorfstr. 16, auch Norbert Fischmann zeitweise gemeldet war. Auf späteren Briefköpfen bezog er sich auf ein Gründungsdatum seiner Galerie im Jahre 1905 -„established 1905“. Der Meldebogen der Stadt München weist zum 19.05.1908 die Anmeldung eines „Handels mit Elfenbeinminiaturarbeiten“ für Naftali Fischmann aus, im Dezember 1909 wurde ein „Kunst- und Antiquitätenhandel Fischmann & Co.“ angemeldet und im Adressbuch von 1910 wurde in der Karlstr. 35/0 für Naphtali Fischmann „Elfenbeinminiaturmalereien in antik. Manier“ eingetragen. 1911 erschien die „Fa. Fischmann & Co., Kunst- und Antiquitätenhandel, Fischmann Naphtali, Kaufm., Fischmann Olga, Teilh., Karlstr. 35/0“. Am 25.09.1912 wurde „Fischmann & Co.“ In der Karlstr. 12/0 bekannt gemacht.

Die Handelsobjekte bewegten sich von einfachen Antiquitäten hin zu hochwertigen Altmeistergemälden, welche Norbert Fischmann auch im Ausland akquirierte. Eine intensive Reisetätigkeit lässt sich rückverfolgen. Ab 1917 ist eine zunehmend intensivere Geschäftstätigkeit mit dem Kunsthandel Julius Böhler dokumentiert, die bis 1939 im Böhler-Archiv belegt ist. Ab 1922 schaltete Norbert Fischmann in der Münchner Presse Anzeigen, die seine Galerie als „Kunst- und Antiquitätenhandlung“ auswiesen. 1923 trat die Familie Fischmann aus der mosaischen Religion aus, und 1925 legte Norbert Fischmann seinen Vornamen Naftali ab.

Am 26.10.1923 ließ Norbert Fischmann eine Dependance in Luzern eintragen, unter der Adresse Genferhaus, Leodegarstr. 2, „Handel mit Gemälden und Antiquitäten“, gelöscht 1926.

Ab 1924 war der Firmensitz in der Brienner Str. 50b. Im März 1925 wurde im Auktionshaus Paul Cassirer und Hugo Helbing in Berlin die „Miniaturensammlung Norbert Fischmann“ versteigert. Zum Ende der 1920er Jahre engagierte sich Norbert Fischmann zunehmend erfolgreich im Handel mit „hochwertigen Gemälden bedeutender Meister“. Die Bedeutsamkeit des kleinen aber hochwertigen Kunsthandels lässt sich an der hohen Qualität der gehandelten Kunstwerke ablesen, die ihren Platz in namhaften Sammlungen und Museen auch außerhalb Deutschlands, vorwiegend in England und auch in den USA fanden. Aus einem Schreiben an Geheimrat Wilhelm von Bode vom 13.12.1924 lässt sich erschließen, dass er Mitglied im „Verein zur Erhaltung des Kunsthistorischen Instituts in Florenz“ war und darüber auch weitere Kontakte zu einflussreichen europäischen Kunsthändlern knüpfen konnte.

Frühe Kontakte nach England beweist u.a. eine Anzeige in der Art News vom 18.10.1930, „Norbert Fischmann Galleries, Munich, Old Paintings, Gothic Sculptures“. Während in Münchner Telefonbüchern des Jahres 1936 für Norbert Fischmann noch eine Adresse in der Franz-Josef Str. 7 vermerkt war, berichtete dieser dem Berner Kunsthistoriker Paul Ganz in einem Schreiben vom 06.11.1936, dass er seit einem Jahr, also seit 1935, in London niedergelassen sei. Am 30.11.1936 meldete er sich offiziell nach London ab. Dem Münchner Adressbuch 1938 ist zu entnehmen „Fischmann Olga, Kunsthdl. Ehefr. Frz.-Joseph Str. 18/4“. Olga Fischmann hat 1939 Deutschland endgültig verlassen. Im Burlington Magazine vom Dezember 1944 inserierten „Norbert Fischman Galleries, Old Bond Street, London, Old Masters of Old Schools“. Für Norbert Fischmanns Tochter Alice, geb. 28.03.1910 in München, ist eine Mitarbeit in der Londoner Galerie ebenso dokumentiert wie für seinen Schwager O. Enoch. Norbert Fischmann starb am 23.08.1956 in London, Galerietätigkeit unter der Leitung seine Witwe und seiner Tochter M. Owles ist aber darüber hinaus in einem Inserat in „The Connoisseur“ vom August 1963 in der Grafton Street, London belegt. Das Jahr der Schließung der Londoner Galerie ist unbekannt.

Schwerpunkte
Inhaltlicher Schwerpunkt
Altmeistergemälde
Objektgattung
Malerei
Skulptur / Plastik
Antiquitäten / Möbel / Einrichtung
Zeitangabe (Schwerpunkte)
15. Jh.
16. Jh.
17. Jh.
18. Jh.
Schwerpunkt Künstler*innen
Literaturangaben
Kommentar zur Literaturangabe
Adress- und Telefonbücher der Stadt München
Kommentar zur Literaturangabe
Adress- und Telefonbücher der Stadt München
Kommentar zur Literaturangabe
Quelle
Kommentar zur Literaturangabe
Quelle; Einwohnerkarteikarte EWK-65-F-133 und Meldebogen PMB-F-166
Kommentar zur Literaturangabe
Quelle; mit Briefwechsel Norbert Fischmann mit Paul Ganz, Universität Basel, 1924-1954
Kommentar zur Literaturangabe
Quelle; SMB-ZA, IV-NL Bode 1817, 1924.12.13, SMB-ZA, IV-NL Bode 1817, 1926.11.13
Kooperation
Kooperierende Institution
Kooperierende Institution
Weitere Informationen
Kommentar (weitere Information)
Eintrag in der Datenbank "Böhler re:search" (zuletzt aufgerufen am 09.05.2023)
Webadresse (weitere Information)
Erschließung/Änderungshistorie
Urheber*in/Autor*in
Lensch, Thomas
Kommentar zur Erschließung
Dieser Eintrag ist im Rahmen des Seminars "Der Kunstmarkt und seine Mechanismen - Die Rolle von Kunsthandelsarchiven für die Forschung" von Dr. Birgit Jooss am Institut für Kunstgeschichte der Universität Augsburg im Wintersemester 2021/2022 entstanden.
Datum der Fertigstellung
11.06.2022