Forschungsinfrastruktur Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa (FoKO)

Das Portal entstand im Rahmen des von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten internationalen Verbundprojektes „Forschungsinfrastruktur Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa“ (FoKO), das den Aufbau einer interaktiven kunsthistorischen Forschungsinfrastruktur zum Ziel hatte, mit welcher Methoden, Konzepte und Produkte der digitalen Kunstgeschichte angewendet und erprobt wurden. In den Fokus gerückt sind dabei die bislang noch unzureichend gewürdigten spezifischen Leistungen der Kunstproduktion im östlichen Mitteleuropa, einer Region von komplexer historischer Dynamik.

Die Dokumentationsdaten und Bildbestände zu einem Kanon herausragender Bau- und Kunstwerke wurden transnational zusammengeführt und zur Verfügung gestellt mit dem Ziel, die vielfältigen Verflechtungen der Kunstentwicklung in Ostmitteleuropa im Zeitraum 1000-1800 n. Chr. ebenso deutlich aufzuzeigen, wie die konkurrierenden wissensgeschichtlichen Bezugnahmen. Der vergleichende Blick ermöglicht in einer virtuellen Umgebung anschauliche Darstellung und Neuentdeckung von Aspekten der Stil- und Tradierungsgeschichte, des Kulturtransfers, der Auftraggeberschaft sowie der Netzwerkbildung von Künstlern und Baumeistern.

Das Vorhaben war inhaltlich eng an das am Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) an der Universität Leipzig angesiedelte Publikationsprojekt Handbuch zur Geschichte der Kunst in Ostmitteleuropa“ angelehnt.

Zentrale Projektaufgaben waren die Erstellung eines Datenmodells auf der Basis zum einen des CIDOC Conceptual Reference Model und zum anderen der Functional Requirements for Bibliographic Records sowie der Bezug auf das Datenmodell für die wissenschaftliche Tiefenerschließung von fotografischen Sammlungen des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg. Die prototypische Einbindung von mehrsprachigen Normdaten und ein Mapping der wichtigsten Termini auf osteuropäische Sprachen waren in diesem Zusammenhang besondere Herausforderungen. Im Ergebnis bietet FoKO als überregionale, transnationale digitale Arbeitsumgebung mit vernetzter Organisationsform eine leistungsfähige Forschungsinfrastruktur für die Kunstgeschichte.