DW_164/WK_06 Maria Antonia Walpurgis Symphorosa von Bayern, Kurprinzessin von Sachsen (1724–1780)

Die Maße dieses Exemplars bleiben um 13,5 cm in der Höhe und um 2 cm in der Breite hinter denen der Erstversion in Dresden (Roettgen 1999, Kat. 164) und der aus dem Besitz des Grafen Lagnasco stammenden Fassung (DW_338) zurück. Möglicherweise wurde das Bild nachträglich am oberen Rand beschnitten, wo ein Teil des Vorhanges fehlt. Auch unten ist der Bildausschnitt etwas enger gefasst als in den beiden anderen Versionen. Für die beiden vertikalen Bildbegrenzungen gilt das Gegenteil, links ist die Krone fast vollständig sichtbar und rechts ist ein wenig mehr von dem hermelingefütterten blauen Mantel zu sehen.
In der malerischen Qualität, vor allem in der Ausführung der Juwelen und der Stoffe steht dieses Exemplar kaum hinter den beiden eigenhändigen Versionen zurück. Dennoch ist die koloristische Erscheinung weniger brillant, da auf die Verwendung von Gold und Lapislazuli verzichtet wurde. Die Modellierung des Gesichtes besitzt eine gewisse Kompaktheit und der Ausdruck erreichen nicht die Lebendigkeit und Fluidität der Dresdner Fassung.
Das Gemälde könnte aus dem Nachlass von Mengs stammen. Im Inventar von 1779 sind zwei Kniestücke des sächsischen Kurfürsten und seiner Gemahlin aufgeführt, die aufgrund ihrer niedrigen Bewertung mit 12 Scudi nicht als komplett eigenhändig anzusehen sind (Roettgen 1999, S. 566). Das fehlende Pendant könnte das heute in Warschau befindliche Bildnis Friedrich Christians von Sachsen gewesen sein (Roettgen 1999, Kat. 153-WK7), das eine römische Provenienz besitzt.