Dessin d‘ Albert Durer No.7
Gravé d‘ après l‘ Original de mëme Grandeur.
E Museo Prauniano Norimb Marie Catherine Prestel. sc. 1776.
Das zunächst in Nürnberg, ab 1786 in Frankfurt am Main ansässige Künstlerehepaar Maria Katharina und Johann Gottlieb Prestel fertigte Faksimiles und Reproduktionen nach unikalen Kunstwerken, u.a. aus der zu Beginn des 19. Jahrhunderts zerschlagenen Sammlung der Nürnberger Patrizierfamilie Praun (vgl. Murr 1797).
Bei Maria Katharina Prestels Blatt "Anna selbdritt stehend" handelt es sich um die seitenverkehrte Nachbildung einer um 1502/ 1503 gefertigten Federzeichnung, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch zweifelsfrei als Werk Dürers galt (vgl. Budapest, Szépművészeti Múzeum, Inv.-Nr. 76). Sie zeigt die heilige Anna übergroß mit dem Christuskind auf dem Arm gemeinsam mit Maria vor einer Landschaft stehen.
Die Radierung erschien 1780 als Nummer 7 in der ersten Prestel'schen Folge "Desseins des meilleurs Peintres d'Italie, d'Allemagne et des Pays-Bas, du Cabinet de Monsieur Paul de Praun à Nuremberg". Der Bamberger Sammler Joseph Heller nahm den Druck "im Geschmacke einer Federzeichnung" (Heller Dürer 1827 II, S. 847, Nr. 2272) unter der Rubrik "Nach Dürer's Gemälden und Zeichnungen" in seine Dürer-Publikation des Jahres 1827 auf.