Die Federzeichnung "Reiter vom Tod überfallen" gelangte über den Nachlass von Johann Friedrich Städel in den Bestand des von ihm begründeten Städelschen Kunstinstituts, heute Städel Museum Frankfurt.
Im Zentrum stellt sich ein Pferd erschrocken auf die Hinterhufe, sein Reiter klammert sich im Stürzen an den Hals des Tieres. Als Grund für das Erschrecken ist eine als verwesender Leichnam gestaltete Todesfigur auszumachen, die zu dem Reiter auf das Pferd springt. Am Boden rennt ein Jagdhund davon und wendet dabei den Kopf zur schauerlichen Szene.
1888 wurde die Zeichnung von Friedrich Lippmann als Arbeit Dürers in seinen Katalog aufgenommen (vgl. Lippmann 1888 II, S. 33, Nr. 193) und von Eduard Flechsig für die Vorzeichnung eines Blattes gehalten, das die Legende "Die drei Lebenden und die drei Toten" (vgl. Wien, Albertina, Inv.-Nr. 6662) zeigt und zeitweise ebenfalls Dürer zugeschrieben worden ist. Die Frankfurter Zeichnung wird in der Werkstatt Dürers verortet (z.B. Strauss 1974 VI, S. 2920, XW.161), Hans von Kulmbach (vgl. Oehler 1959, S. 139) oder Hans Baldung Grien (vgl. Tietzes 1928 I, S. 118, A89) zugeschrieben.
S. 33, Nr. 193
S. 90, Nr. 875
S. 153
S. 2920, XW.161