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Der Künstler zeichnete eine Teilkopie nach Dürers um 1504 als Teil des "Marienlebens" entstandenen Holzschnitts "Die Beschneidung Christi".
Wie in der Vorlage gewährt der Kopist Einblick in einen tonnengewölbten und mit dekorativem Maßwerk verzierten Innenraum. Im Zentrum führen mehrere Männer den Akt durch, mit dessen Vollendung Christus in die Gemeinschaft des auserwählten Volks aufgenommen wird (hierzu Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 251, Nr. 176). Zahlreiche Zuschauer wohnen dem Geschehen bei. Während Joseph sich abwendet, blickt Maria - die einzige anwesende Frau - traurig auf ihren Sohn. Ein weiterer Vater mit einem gewickelten Säugling steht hinter den Agierenden.
Weder das Monogramm an den geistigen Schöpfer der Bildidee erinnert, fehlen Hinweise auf den Kopisten oder die Entstehungszeit.