feine Einfassungslinien
Der Künstler kopierte den zu Beginn der 1470er Jahre von Martin Schongauer gefertigten Kupferstich "Der heilige Antonius, von Dämonen gepeinigt" (vgl. Exemplar Wien, Albertina, Inv.-Nr. DG1926/1492) von der Gegenseite. Obwohl er ihn in die Technik der Radierung übersetzte und die felsige Landschaft am unteren Blattrand um ein Haus mit Personenstaffage erweiterte, ist die Orientierung an der Vorlage deutlich erkennbar.
Antonius wird von Teufeln und Dämonen in die Lüfte gehoben, die ihn mit Klauen und Knüppeln attackieren. Da die Kopie nicht nur eine Monogrammtafel mit der spiegelverkehrten Jahreszahl "1530" enthält, sondern auch das Dürer-Monogramm, nahm der Bamberger Sammler Joseph Heller das Werk unter der Rubrik "Blätter, welche irrig Dürers Zeichen tragen" in seine ab 1827 erscheinende Dürer-Publikation auf (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 925, Nr. 2551).