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Der Künstler kopierte Dürers um 1495/ 1496 gefertigten Kupferstich "Fortuna (Das kleine Glück)" von der Gegenseite.
Das mythologische Sujet ermöglichte die Darstellung eines weiblichen Akts. Nur die Kugel, auf der die junge Frau mit langem Haar balanciert, weist sie als Göttin des Glücks aus, hier des wankenden Liebesglücks. Mit der rechten Hand, in der sie einen Distelzweig hält, stützt sie sich auf einen Stab. Die Drehung des Körpers, der den Betrachter*innen im verlorenen rechten Profil zugewandt ist, wird durch eine wehende Draperie betont. Auf die Gestaltung eines Hintergrundes wird vollkommen verzichtet.
Anders als in der Vorlage ist Dürers Monogramm in einer Tafel am linken Blattrand, während Hinweise auf den eigentlichen Künstler und die Entstehungszeit fehlen. Die Radierung ist unten links spiegelverkehrt mit der Nummer "2" versehen.