Gegr.: 1802 „Antiquargeschäft mit Auktionsanstalt“, „J. M. Heberle (H. Lempertz)“ in Köln, 1844 Filiale in Bonn unter Mathias Lempertz, 1875 von Peter Hanstein erworben und nach Köln verlegt.
1930-1943: Die Kunsthandlung veröffentlichte 107 fast immer illustrierte Auktionskataloge (nicht ermittelt wurden die Kataloge 302, 303, 307, 309, 313, 315, 322-324, 327, 332, 333, 337, 339, 340, 344, 353, 357, 370), darunter eine Auktion, die gemeinsam mit C. G. Boerner, Leipzig, veranstaltet wurde. Die Kataloge waren einheitlich in Quart-, teilweise auch im Oktavformat gestaltet, die Lose begleiteten ein kunsthistorischer Apparat sowie häufig Lichtdrucktafeln und Vorworte aus der Feder „H. R.“. Zur Versteigung gelangten hochwertige Gemälde, aber auch komplette Sammlungen inklusive Bettwäsche, etwa die Sammlung Wallraf 1932. Daneben veranstaltete Lempertz auch Spezialauktionen, etwa mit Waffen. Lempertz führte komplette Liquidationen, etwa der Galerie Stern, durch. Ab 1936 zierte alle Katalogeinbände eine Vignette mit der Inschrift „Kunstauktionshaus“ sowie das Jubiläumslogo „Köln 90 Jahre 1846-1936“. Entsprechend einem Vorwort (Kat. 391, 30.10.1937), in dem sich H. R. vehement für die Kunst des 19. Jahrhunderts als neuer, endlich auch von politischer Seite geforderter Kunstrichtung einsetzte, fokussierten etliche Auktionen auf Gemälde des 19. Jahrhunderts, teilweise tatsächlich mit dem „röhrenden Hirsch“. Der letzte Katalog (Nr. 420) erschien 1943; im gleichen Jahr wurde die Kunsthandlung durch Bombentreffer zerstört.