Gegr.: 1883/84 als Antiquariat von Hermann Gilhofer (-1913) und Heinrich Ranschburg(1859-1924). Die erste Auktion fand 1898 statt. 1938 wurde das Auktionshaus aufgelöst.
Inhaber: Seit 1925 führten Wilhelm Schab (1888-1975), Otto Ranschburg (1899-1985), Elisabeth Margulies und Anna Epstein gemeinsam die Geschäfte. Otto Ranschburg trat 1936 aus dem Unternehmen aus, hielt jedoch weiter einen garantierten Angestelltenvertrag, aus dem er nach dem „Anschluss“ ausbezahlt wurde; Schab, Margulies und Epstein emigrierten. Die Arisierung der Firma wurde im September 1938 beantragt und am 12. Dezember 1938 genehmigt, wobei der Geschäftsbereich auf das Antiquariat reduziert wurde. Die Firma wurde offiziell von den ehemaligen Mitarbeitern Friedrich Steinert und Hans Werner Taeuber übernommen, die jedoch nur 5% der Geschäftsanteile besaßen, die übrigen 95% hielt die Reichskammer der bildenden Künste, d. h. die Firma agierte als „getarnte Dienststelle des Reiches“ (Tisa Francini/Heuß/Kreis, S. 269-272, Schroeder, S. 369).
1932-1937: Es erschienen 25 meist illustrierte Auktionskataloge (Kataloge 69, 70 und 71 wurden nicht ermittelt), in denen vor allem Bücher, Graphik und Autographen, die in einem umfangreichen wissenschaftlichen Apparat beschrieben wurden, verauktioniert wurden. Daneben veröffentlichten Gilhofer & Ranschburg einige Katalog zu einzelnen bedeutenden Sammlungen, darunter die in mehreren Auktionen versteigerte Graphik- und Münzsammlung von Franz Trau. Daneben kamen in einzelnen Auktionen auch Gemälde und Kunstgewerbe auf den Markt. Von diesen Auktionskatalogen gab Gilhofer & Ranschburg einen Katalog gemeinsam mit Albert Kende, Wien, sowie drei Kataloge mit der Gesellschaft für Altertümer Glückselig GmbH, Wien, heraus. Des Weiteren erschienen fünf Münzauktionskataloge gemeinsam mit Adolph Hess, Luzern.