Radnóti: Drei Fragmente eines Altars, die weniger als die Hälfte des zerstückelten Altars bilden. Der Krönungsaufsatz besteht aus überdimensionalen Voluten mit Schuppenverzierung bedeckt, an der Schauseite mit Girlanden verziert. Auf der Seitenfläche ein schief gewachsener Baum im Relief und auf der Rückseite ein Gitterwerk mit Rosetten. Auf der linken Seite des doppeltgerahmten Inschriftfeldes eine achtzeilige Inschrift.
Deo P[atrio] / Soli Ela[gabalo]Sol Elagabalus / G(aius) Iul(ius) Av[itus] / Alexi[anus]C. Iulius Avitus Alexianus (männlich, Senatorenstand) / soda[lis]Priester / Titia[lis]sodales Augustales / leg(atus) Au[ g(usti) p(ro) p(raetore) ]Statthalter / prov(inciae) [ Raet(iae) ]
Dem väterlichen Sonnengott Elagabal (hat die Weihung dargebracht) Gaius Iulius Avitus Alexianus, der sodalis Titialis, Legat des Kaisers mit prätorischem Rang in der Provinz Raetia.
Schillinger-Häfele: Z. 6: Titi[alis]; AE 1962; Radnóti: Z. 5/6: soda[l(is) ---] / Titia[l(is) ---]; Z. 7: lega[tus Aug. pr. pr.; Z. 8: prov[inciae Raetiae].
Radnóti: Der Statthalter mit dem Cognomen gr. Herkunft war ein Verwandter, wahrscheinlich der Onkel der beiden jungen Kaiser Elagabal (218-222) und Severus Alexander (222-235). Matijević: Er stammte aus dem syrischen Emesa, und war über seine Frau Julia Maesa, eine Schwester der Iulia Domna, mit der Severischen Dynastie verbunden. Seine Statthalterschaft fand zwischen 196/197 und 198/200 statt. Während seiner Zeit in Rom wurde er Mitglied in dem Kollegium, das den Kult um den vergöttlichten Titus aufrechterhielt. Zu weiteren Stationen seiner langen Karriere: Vgl. Matijević.
(EDH, JW)