Das Grabmal wurde in einer Tiefe von nur 1m in der Nähe der antiken via decumana entdeckt und im Mittelalter als Baustein zunächst verschleppt, aber daraufhin nicht benutzt.
D(is) M(anibus) Di Manes Aurelio MarcoAurelius Marcus (männlich, Soldaten) duplarioOffizier leg(ionis) III Ital(icae) Legio III Italica / coniugi carissimo qui vixit n(os) XXXX et / Aurelis MarcianoAurelius Marcianus (männlich) qui vixit n(os) XIII et / [...]moAurelius [---]mo (männlich) qui vixit n(os) XI et MaturoAurelius Maturus (männlich) qui / vixit annum I mens(es) VII filis dulcissimis / et Aureliae SeveraeAurelia Severa (weiblich) matri bene valenti / Aurelia DecorataAurelia Decorata (weiblich) et sibi viva f(aciendum) c(uravit)
Den Totengöttern und dem Aurelius Marcus, dem Duplarius (doppelt besoldet) der 3. Italischen Legion, ihrem allerliebsten Ehemann, der 40 Jahre lebte, und dem Aurelius Marcianus, der 13 Jahre lebte, und dem Aurelius ----mus, der 11 Jahre lebte, und dem Aurelius Maturus, der ein Jahr und sieben Monate lebte, ihren allersüßesten Söhnen, und der Aurelia Severa, ihrer Mutter, die sich bester Gesundheit erfreute, und sich selbst hat Aurelia Decorata (dieses Grabmal) zu ihren Lebzeiten errichten lassen.
Die Oberfläche des Inschriftfeldes ist stellenweise stark beschädigt und schwer lesbar. Z. 4 zu Beginn sind noch die oberen Ansätze zweier Buchstaben zu erkennen.
Bakker: Die Inschrift nennt einen doppelt besoldeten Unteroffizier der 3. Italischen Legion namens Aurelius Marcus, der seinen Dienst am Sitz des Statthalters leistete. Er selbst und seine drei Söhne waren bereits verstorben, als die Ehefrau das Grabmal für drei Generationen (alle Aurelius/a) errichten ließ. Die Familie profitierte wahrscheinlich von der constitutio Antoniniana und erhielt dadurch das Bürgerrecht.
Datierung: Der Text und der Duktus mit Einflüssen der lateinischen Kursive datieren den Stein in die Mitte des bzw. ins späte 3. Jahrhundert.
Die Herkunft der Familie ist aufgrund der gängigen Namen kaum zu identifizieren. Kakoschke: Das Cognomen 'Decoratus/a' kommt vermehrt in Pannonien vor. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass die Ehefrau von dort kam.
(EDH, JW)