Klein: Der Inschriftenstein wurde zusammen mit zwei Statuen und einem Kopfstück beim Bau einer neuen Kirche in Gersthofen in älteren Kirchenfundamenten entdeckt. Eine Statue zeigt Mercurius (https://sempub.ub.uni-heidelberg.de/ria/de/wisski/navigate/1618/view), der sich mit dem linken Unterarm auf einen Pfeiler stützt und mit der Hand den Heroldstab senkrecht hält. Darunter steht ein Hahn. Mit der rechten Hand hält der Gott einen gefüllten Geldsack, während ein Mantel über dem rechten Unteram hängt. Hier steht unterhalb ein Ziegenbock. Die zweite Statue zeigt wiederum Mercurius, der den Heroldstab mit der rechten Hand auf den Boden stützt und auf dem linken Arm ein Bacchuskind trägt.
Nach seiner Entdeckung wurde der Altar ins Museum gebracht.
MercurioMercurius / ex voto / P(ublius) Ael(ius) SennoP. Aelius Senno (männlich) / qui aedemTempel / et signumGötterbild / s(olvit) l(ibens) l(aetus) m(erito)
Dem Merkur (stiftete dies) gemäß seinem Gelübde Publius Aelius Senno, der den Tempel und das Götterbild (errichten ließ). Er löste (sein Gelübde) bereitwillig, freudig und nach Verdienst ein.
Z. 1: RI-Ligatur (Haste senkrecht auf dem oberen Bogen des R). Z. 3: NN-Ligatur.
Klein: Die Spolien dürften aus einem Merkurheiligtum stammen, das an der römischen Fernstraße zur Donau lag.
Kakoschke: Das Cognomen des Weihenden ist keltischen Ursprungs. Er war ein Einheimischer aus Rätien oder dem benachbarten keltischen Raum.
(EDH, JW)