D(is) M(anibus) Di Manes
et perpetuae se/curitati Tib(erio) Ac/utianio Ursacio / VeteranicinoTi. Acutianius Ursacius Veteranicinus (männlich) / qui vix(it) annos XX/VII mens(es) sex dies / [V]III [h]oc faciend[u]/m curavit Sim[p]/[l]iciaSimplicia (weiblich) pientis[s]/[i]ma coniugi b[e]/ne merenti / fecit
t(itulum) Inschrift / uxs(or) *sic / m(erenti)
p(ientissima)
f(ecit)
Den Totengöttern und der ewigen Sorgenfreiheit. Dem Tiberius Acutianius Ursacius Veteranicinus, der 27 Jahre, sechs Monate und acht Tage lebte, ließ dies errichten die allerpflichtbewussteste Simplicia. Ihrem wohlverdienten Ehegatten setzte sie als Ehefrau die Inschrift. Dem verdienten tat sie dies in höchstem Pflichtbewusstsein.
Die ergänzten Stellen waren früher noch lesbar. Text 1 steht auf dem Profil über dem Inschriftenfeld. Text 2 befindet sich unter der Hauptinschrift, kreuzförmig in einem Kreis angeordnet. Z. 2: EN-Ligatur. Z. 3: I(?)ACVTIANO. Von der Unterseite des Kreises verlaufen zu den Seiten nach oben geschwungen zwei Linien, an deren Enden sich jeweils in einem Oval die Texte 4 (links) und 5 (rechts) befinden. Die Oberfläche ist stark verwittert und stellenweise kaum noch lesbar.
Kakoschke: 'Acutianius' ist ein einheimisches Pseudo-Gentilnomen, 'Veteranicinus' ein keltisches Cognomen. Das Ehepaar kam sicherlich aus Raetien oder dem benachbarten keltischen Gebiet.
Der Verstorbene erscheint in einer weiteren Augsburger Inschrift als Grabstifter für seinen Bruder Flavius Acutianius Serenus: HD058601.
(EDH, JW)