Oberer Teil einer Grabstele mit hohem dreieckigem Giebel. Links und rechts des Giebels ursprünglich zwei Voluten, die jedoch entfernt und an deren Stelle zwei Kreuze gesetzt wurden.
D(is) M(anibus) Di Manes / et perpetuae s/aecuri/tati *sic Saecu/ndano *sic Floren/tinoSaecundanus (= Secundanus) Florentinus Pictor (männlich, Soldaten) pictoriHandwerker mil(iti) Soldat / leg(ionis) III Ital(icae) Legio III Italica coniugi / carissimo qui / vixit annis XLV [...]
Den Totengöttern und der ewigen Sorgenfreiheit und dem Saecundanus Florentinus Pictor, dem Soldaten der 3. Italischen Legion, ihrem allerliebsten Ehemann, der 45 Jahre lebte, [...]
Die Stele trug zunächst eine Grabinschrift, von der die hier wiedergegebene Inschrift die Z. 1 nutzt; die Z. 2-4 wurden vollständig eradiert, in Z. 7 ist noch die alte Schlußformel H F C zu erkennen. Datierung: legio III Italica von 179 bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. in Regensburg. Z. 2: AE-Ligatur; Z. 2: AE-Ligaturen; Z. 4: ND-Ligatur; Z. 5: ML-Ligatur, I klein in mittleren Winkel des M eingeschrieben; Z. 6: E klein über Querhaste des L; O klein in Bogen des C;
AE: Das cognomen 'Saecundanus' dient hier als Gentile. Das cognomen 'Pictor' ist nur aus republikanischer Zeit bekannt. Eventuell handelt es sich um einen Schreibfehler und muss eigentlich 'Victor' heißen. Alternativ wäre auch eine Berufsangabe denkbar. Willburger: Vielleicht war Saecundanus mit der Bemalung eines öffentlichen Gebäudes in Augsburg beauftragt. Dietz: Der Name Saecundanus deutet auf das 3. Jahrhundert hin.
(EDH, JW)