Grabaltar ohne Bekrönung.
Der Stein lag im Fußboden unter einer Kirchentür in Stadtbergen und war durch die Fußtritte stark abgerieben. Die Inschrift wurde mit schwarzer Wasserfarbe ergänzt und der gespaltene Stein rückwärts mit einer Klammer festgehalten. Jetzt befindet er sich im Römischen Museum (1973 war der Stein nicht auffindbar).
[Memoriae et perp]/[etuae securitati] [Fla]/b[ i(o) ! Acutianio Sereno]Flabius (= Flavius) Acutianius Serenus (männlich) / [ negot(iatori) Händler qui vixsit! anni]/s [XXXV et m(ensibus) VIII d(iebus) VI hoc] / faciend[ u(m) ] c[ ur(avit) ] [A]cutian/ius UrsaciusAcutianius Ursacius (männlich) pientis(s) /imo fratri et bene merenti / fecit
Dem Andenken und der ewigen Sorgenfreiheit. Dem Händler Flavius Acutianius Serenus, der 35 Jahre, acht Monate und sechs Tage lebte, ließ (das Grabmal) Acutianius Ursacius errichten. Acutianius Ursacius errichtete dieses (Grabmal) für seinen allerpflichtbewusstesten und wohlverdienenden Bruder.
Zu Welsers Zeiten war der ganze Text scheinbar noch lesbar, Vollmer und Mommsen können nur die Zeilen 6-9 lesen.
Z. 6: IBR: CVTIAN anstelle von CVNAN, CIL: QVTIAN. IBR, CIL: Z. 8: ET-, NE-, EN-Ligatur. FRATRI anstelle von PATRI.
Kakoschke: 'Acutianius' ist ein einheimisches Pseudo-Gentilnomen, abgeleitet vom lat. Cognomen 'Acutianus'. Der Händler und sein Bruder stammten sicherlich aus Raetien oder dem benachbarten keltischen Raum.
In einer weiteren Augsburger Inschrift erscheint der Bruder selbst als Verstorbener: HD058606.
(JW)