Die Zeichnung zeigt eine Stele mit Rundgiebel über dem Inschriftenfeld, darin eine Rosette, unterhalb des Inschriftenfeldes eine Rundbogennische ohne Inhalt.
Der Stein wurde 1648 gefunden, als die neuen Befestigungsanlagen zwischen Fischer- und Wertachbruckertor errichtet wurden. Beim Bau von Stallungen im Jahr 1806/7 gerieten die Fragmente in den Untergrund oder wurden später zu einem anderen Zweck verwendet. Der heutige Aufenthaltsort ist unbekannt.
[...] C(ai) Iuli SilaniSilanus (männlich, Senatorenstand) l(iberti) Freigelassene/r IRI / LibertiC. Iulius (männlich) natione / BiturixBituriges anno/rum XIIX h(ic) s(itus) est
--- des Gaius Iulius Libertus, des Freigelassenen des Silanus, der Herkunft nach ein Bituriger, gestorben im Alter von 18 Jahren. Hier ist er beigesetzt.
Die Zeilen 1-2 bereiten bei der Lesung größere Probleme. IBR, CIL: C. Iuli, Silani liberti, Liberti(i)? oder C. Iuli Silani L. Primigeni? Z. 4: I statt ein E für 'est'.
Zeitweise wurde 'C. Iulius Silanus' als Patron eines hier verstorbenen Freigelassenen gelesen und mit dem gleichnamigen Suffektkonsul von 92 n. Chr. identifiziert, allerdings widerlegte dies Eck. Spitzlberger: Vielleicht ist er identisch mit dem auf einem Augsburger Ziegeleiprodukt belegten Privatziegler C. Iul. S[-].
Die Übersetzung folgt der Angabe bei Dietz/Weber.
Der Verstorbene gehörte in jedem Fall zum keltischen Volksstamm der Bituriger (Cubi oder Vivisci?).
(JW)