Die drei Aktstudien, die in Pose und Körpermodellierung so eng verwandt sind, dass sie vermutlich von einem Zeichner stammen, weisen trotz der Beschriftungen keine Beziehungen zu Mengs‘ Aktstudien und Posenrepertoire auf. Die Beschriftungen auf dem recto stammen alle von der gleichen Hand. Lt. Müller-Bechtel lässt sich die Pose von HZ 3306/1. A als Variation der Haltung eines der Rossebändiger auf dem Quirinal ansehen.
Die alte Zuschreibung an Hubert Maurer, der von 1772 bis 1776 als Stipendiat der Wiener Akademie in Rom weilte, und die ich 1999 aus den Unterlagen des Kupferstichkabinetts der Akademie übernommen habe, wurde später revidiert. Allerdings kann die jetzige Zuweisung an Füger weder biographisch noch stilistisch überzeugen. Füger weilte 1770 nicht in Rom, sondern in Dresden und in Rom traf er frühestens im Oktober 1776 ein, als Mengs noch in Madrid weilte. Sein zeichnerischer Duktus unterscheidet sich außerdem deutlich von dem Stil der drei Blätter, deren herausstechendes Merkmal die Konzentration auf die Schwellungen der Muskulatur ist, die mit Helldunkeleffekten herausgestellt werden. Darin bestehen Ähnlichkeiten zu einigen Aktstudien Anton von Marons (Schmittmann 2013, Kat. Nrn. 115-118, Abb. 126, 127, 130, 131), so dass es möglich erscheint, dass sie aus Marons Unterricht an der Accademia del Nudo hervorgegangen sind.