DW_339 José Nicolas de Azara (1730-1804) (Mengs, Anton Raphael)

Die in allen Details mit Kat. Nr. 193 identische und qualitätsmäßig ebenbürtige Version wird in keiner der Quellen erwähnt. Obwohl die römische Provenienz nur bis in die 1960er Jahre zurückreicht, lässt sich vermuten, dass das Gemälde aus einer älteren römischen Quelle stammt.
Da sich die im Frühjahr 1774 in Florenz auf eine Holztafel gemalte und etwas kleinere Version in Rom befand, war es dem Maler möglich, auf ihrer Grundlage eine zweite Version anzufertigen, die aber wohl erst nach seiner Rückkehr nach Rom im Frühjahr 1777 entstand.
Möglicherweise wurde diese zweite Version für Giuliana Falconieri (1748-1814) gemalt, die als Gemahlin des Principe Antonio Publicola Santacroce (+1792) eine der führenden Salondamen Roms war. Mengs hat sie in Pastell porträtiert (Roettgen 1999, U178). Seit 1777 war der unverheiratete Azara ihr Favorit, so dass das Paar in der Öffentlichkeit gelegentlich sogar als Ehepaar wahrgenommen wurde, obwohl die Beziehung nach Azaras Zeugnis platonisch war. Ein vollständiges Inventar ihres Kunstbesitzes wird zwar im Inventar ihres Nachlasses erwähnt, befindet sich jedoch nicht in den Akten des ausfertigenden Notars (Pietro Paparozzi, A. C. Roma, ASR, 1815).