Das Blatt entspricht dem Stadium einer flüchtigen Kompositionsskizze, die über einer schwachen Kreidevorzeichnung – gut sichtbar an der unten rechts sitzenden Frau ‒ in groben und krakeligen Federstrichen fixiert wurde. Im oberen Teil des Blattes mit den Putten und der nur in Kreide angedeuteten Architekturkulisse ist der Skizzencharakter besonders deutlich.
Abweichend von der finalen Kompositionszeichnung im Louvre (Roettgen 1999, Kat. 4, VZ3) reicht der Stab des hl. Joachim bis zur Begrenzungslinie der ausgesparten Lünette, deren Form und Größe vom Zeichner auf dem Blatt alternativ ausprobiert wird. Als definitive Begrenzung wurde die breitere Variante gewählt, was die Verkürzung des Stabes zur Folge hatte, der in der Louvre-Zeichnung auf die unterste Treppenstufe gesetzt ist. Diese Abweichungen sprechen für die Eigenhändigkeit des Blattes, obwohl einige Details (Kopf des hl. Joachim) ungelenk wirken. In der relativen Chronologie der Entwurfsarbeit steht das Blatt zeitlich zwischen Kat.4-VZ1 und Kat.4-VZ3.