Eine Quittung Brauns vom 6. 6. 1788 im Familienarchiv Kaunitz in Brünn (Mayer 2020, S. 371, Anm. 1753) bestätigt den Erwerb des Bildes durch Kaunitz. Das hier als „Blafon von Mengs“ bezeichnete Bild dürfte identisch sein mit dem im Nachlassinventar von 1779 aufgeführten Gemälde „Paride con le tre Dee, quadro grande per alto abbozzo d’appresso il Cav. Mengs“, das mit 20 Scudi bewertet wurde. Es handelte sich um eine in der römischen Werkstatt ausgeführte Kopie nach einem Werk von Mengs. Die Wahl eines Hochformats für dieses ikonographisch zum Querformat prädestinierte Thema ist ungewöhnlich. Vielleicht spiegelte die Kopie den ursprünglichen Zustand der Komposition wieder, den Mengs für ein von Friedrich II. von Preußen bestimmtes Gemälde geplant hatte („intorno a Venere e in aria degli amorini, che sembrino rallegrarsi del trionfo della loro madre: e in lontananza die Satiri, e dei Silvani che si mostrino curiosi di vedere la dea, secondo la descrizione dello stesso Ovidio.“ (Brief Mengs an Unbekannt, 1.2. 1756, in Azara-Fea 1787, S. 369). Als sich dieser Auftrag wegen des Kriegsausbruchs (1. August 1756) erledigte, reduzierte Mengs das Gemälde auf die notwendigen Figuren, hat es aber nie ganz vollendet.
Kaunitz ließ das Bild als Deckengemälde in seinem Mariahilfer Gartenpalais installieren. Lt. Generalinventur des 1817 von Nikolaus II. Esterhazy erworbenen Palais war es 1820 dort noch an Ort und Stelle, wurde aber im gleichen Jahr in Wien verauktioniert.