Der Zeichnung geht eine Skizze voraus [Roettgen 1999, Z 19], die zwar schon die gleiche Figurenanlage zeigt, wo jedoch wesentliche, den Bildcharakter konstituierende Einzelheiten noch fehlen, so der von Schwänen gezogene Wagen der Venus, dessen Zügel von Amor angehalten werden, sowie die Wolkenformationen und die Baumgruppe am rechten Rand.
Stilistisch und inhaltlich gehört die Kompositionsskizze in die ersten Jahre des dritten Romaufenthaltes (1752-1761). Mengs setzte sich in dieser Zeit, wohl unter dem Einfluss von Guibal und Pecheux mit „galanten“ Themen aus Ovids „Metamorphosen“ auseinander [s. a. Roettgen 1999, Z 107], in denen die in der Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts sehr beliebte Szene beschrieben ist (Metamorphosen X, 708-728). Offensichtlich kam es jedoch nicht zur Ausführung eines Gemäldes dieser Thematik und Komposition, da es weder von den Quellen genannt noch anderweitig nachweisbar ist.
Die Körperproportionen der Venus und die Gesichtszüge Amors lassen sich mit der sorgfältig ausgearbeiteten und quadrierten Entwurfszeichnung für das Paris-Urteil vergleichen [Roettgen 1999, Kat. 109, VZ 1], die 1757 entstanden ist.