Das bislang nur aus einer Schwarzweiß-Abbildung bekannte Bildnis, das nach mehr als hundert Jahren wieder auf den Markt gelangt ist, besticht durch sein exquisites und differenziertes Kolorit. Stilistisch und in der malerischen Finesse der Juwelen und des kostbaren Gewandes steht es dem Bildnis der Maria Luisa von Parma (Roettgen 1999, Kat. 180) sehr nahe. Die Angabe in der rückwärtigen Aufschrift gibt das Alter der Dargestellten mit zwölfeinhalb Jahren an. Demnach müsste das Bildnis 1763 oder 1764 entstanden sein, wobei die Umstände, denen es seine Entstehung verdankt, unbekannt sind. Obwohl die Familie väterlicherseits (Parreño Chaves) aus der Nähe von Granada stammte, muss sich Isabel damals in Madrid aufgehalten haben, weil ein Aufenthalt von Mengs in Granada nicht bekannt ist. Da sie später (1792) in den Orden de las Damas Nobles de la Reina Maria Luisa aufgenommen wurde, ist es möglich, dass sie ab 1765 eine ihrer Hofdamen gewesen ist, und auf diese Weise ihren erheblich älteren Ehemann kennenlernte, der im diplomatischen Dienst stand und mit dem sie 1770 nach Parma ging.