Das Bildnis, das aus dem Atelier-Nachlass von Mengs stammen dürfte, obwohl es in dessen 1779 erstelltem Inventar nicht eindeutig identifizierbar ist, war 1809 Bestandteil der zu einem großen Teil aus Kunstwerken bestehenden Mitgift, die Luisa Mengs, Tochter des 1808 verstorbenen Alberico Mengs, in ihre Ehe mit Rinaldo Bufalo della Valle einbrachte. Möglicherweise ist das Bild identisch mit dem unter Nr. 39 aufgeführten und mit 60 Scudi bewerteten Porträt der Maria Luisa (s. Dokument). Obwohl der Bildzuschnitt der Madrider Version entspricht, ist die Leinwand deutlich kleiner als diese. Anders als in der endgültigen, für den spanischen König bestimmten Fassung (DW_173) wird der Kopf von einem leichten grauen Seidenstoff umhüllt, der dem schmalen Gesicht schmeichelt. Anscheinend handelt es sich um eine dem Madrider Bildnis vorausgehende Version, deren Grundlage die beiden Ölstudien nach dem Leben waren (DW_175, DW_176), die dieses Motiv ebenfalls aufweisen, in seiner Gestaltung jedoch nicht identisch sind. Das Bildnis aus dem Besitz von Luisa Mengs übernimmt die Variante von DW_176, fügt jedoch eine Diamantbrosche hinzu, die mittig auf den Stoff gesetzt ist. An ihrer flüchtigen Ausarbeitung zeigt sich, dass das Bildnis nicht bis in die letzten Feinheiten vollendet wurde. Für die finale Version wurde als Haarschmuck eine deutlich größere Diamantbrosche gewählt.
Ein Grund dafür, dass dieses Bildnis aus der Erbmasse von Alberico Mengs seiner ältesten Tochter Luisa zugesprochen wurde, könnte die teilweise Namensgleichheit mit der Großherzogin gewesen sein.