Bis auf geringfügige Abweichungen stimmt das Porträt mit dem im Museo del Prado befindlichen Bildnis überein, welches das bekannteste und am häufigsten wiederholte Abbild Karls III. ist (Roettgen 1999, Kat. 138).
Aus einem handschriftlich annotierten Exemplar des Katalogs von 1877 (Barcelona, Universitat Autonoma) geht hervor, dass das mit 2000 reales bewertete Bild vom Marqués de Molins erworben wurde.
Das Prado-Porträt und dessen in Pose und Beiwerk leicht abgewandelte Variante in der Casita del Pardo (Roettgen 1999, Kat. 139) sind vermutlich 1766 oder 1767 entstanden. Auch das Gemälde in der Sammlung Rocamora gehört in diese Gruppe, blieb jedoch unvollendet, wie die Gegenüberstellung mit der Version im Prado zeigt. Die rechte Hand, die den Kommandostab umfasst, ist unvollendet und weist Kratzspuren auf, die auf Korrekturen hindeuten. Auffällig ist weiterhin, dass dem reichen Beiwerk, d.h. den Ordensketten und Ordensabzeichen, den Spitzenbordüren der Schärpe und dem Vorhang mit seinen Quasten auf der linken Seite die brillante Vollendung fehlt, die ein Markenzeichen für Mengs‘ offizielle Bildnisse ist. Besonders deutlich zeigt sich das in den aufgestickten Emblemen der spanischen Königswürde auf dem mit Hermelin besetzten Mantel, der über den Tisch gelegt ist.
Wesentlich differenzierter ist die Ausarbeitung des Gesichtes, das in der Inkarnatgestaltung und in der Modellierung der Augenpartie der Version des Prado ebenbürtig ist. Zu diesem Befund passt die von Carderera überlieferte Angabe, dass es sich bei diesem Bildnis um die unvollendete erste Version des Prado-Porträts handle (Bezeichnung 3). Der Gewährsmann für diesen Hinweis dürfte Rafael Mengs gewesen sein, der jüngere Sohn von Mengs, der seit 1780 in Madrid lebte, wo er als Ingenieur in königlichen Diensten stand. Das laut Carderera ihm bis 1833 gehörende Gemälde stammte demnach mit allergrößter Wahrscheinlichkeit aus der väterlichen Erbmasse, die zwischen ihm und seinem älteren Bruder Alberico aufgeteilt worden war (Roettgen 1999, S. 575-577). Tatsächlich ist unter den „opere finite e non finite del defonto S.re Cav. Ant. Raffaello Mengs“ vom September 1779 folgendes Bildnis Karls III. aufgelistet: „Ritratto del Re di Spagna in tela di Imperatore. Sc[udi] 60.-.“ (Roettgen 1999, S. 563). Die damals in Rom übliche Standardgröße Imperatore entspräche in metrischer Umrechnung etwa den Maßen 135 x 90 cm, Carderera gibt die Maße des Bildes dagegen mit 147 x 105 cm an. Da meistens im oder sogar mit dem Rahmen gemessen wurde, ist bei diesen Maßangaben generell von einer gewissen Unschärfe auszugehen.
Aus diesem Befund ergibt sich, dass Mengs das Bild angelegt und in den wichtigen Partien eigenhändig ausgeführt hat. Neben dem Gesicht gilt das auch für den oberen Teil der Rüstung (Harnisch und Armschienen). Nach der Doublierung wurde das Bild durch das Umschlagen des duplizierten Leinwandträgers auf das heutige Höhenmaß von 123,5 cm gebracht. In Höhe und Breite bleibt es je 3 cm unter der Breite der Prado-Version.