DW_69/WK_07 Himmelfahrt Christi (Habenicht, Carl Gotthelf)

Diese Lithophanie wurde im Januar 1834 von König Anton von Sachsen (1755-1836) bei der Meissener Porzellanmanufaktur in Auftrag gegeben. Aus den Archivunterlagen (Staatliche Porzellanmanufaktur Meissen, Akte I, Ab 110 „Leitung“, Januar 1834) geht hervor, dass die Arbeit noch im gleichen Jahr geliefert wurde. Habenicht war dort seit 1816 als Modelleur angestellt. Als Ausgangspunkt der Lithophanie (das Verfahren wurde 1827 in Paris patentiert) diente eine Zeichnung, die durch Abpausen auf eine Wachsplatte übertragen wurde und sodann reliefmäßig eingearbeitet wurde. In die aus der Wachsplatte gewonnene Gipsform wird dann die Porzellanmasse eingefüllt. Die für diese Technik ungewöhnlich große Platte ist in einen drehbaren Lichtschirm montiert und wird durch eine rückwärtige Lichtquelle erleuchtet.
Als Grundlage der Zeichnung für den Modelleur diente die 1833 in Dresden ausgestellte Lithographie von Ludwig Zöllner, die der König bereits 1831 in Auftrag gegeben hatte (Roettgen 1999, Kat. 69 GR 1). Sie basiert auf der für das geplante Dresdner Galeriewerk angefertigten Zeichnung von Karl Küchler (DW_69/GR_02/VZ). Die Archivalien zu diesem Auftrag befinden sich im Sächsischen Hauptstaatsarchiv (Doc. 2362,1831). Wahrscheinlich entschied sich der König zu dem weitergehenden Auftrag erst, nachdem er die Lithographie gesehen und akzeptiert hatte. Beide Initiativen, die dem Hochaltarbild der Hofkirche eine neue Aufmerksamkeit widmeten, stehen in Zusammenhang mit der Förderung des heimischen Kunsthandwerks, für die sich König Anton während seiner kurzen Regierungszeit (1827-1836) einsetzte.