DW_383/WK_01 Noli me tangere (Johannes XX, 17)

Die Notiz auf der alten Montierung lässt vermuten, dass es sich um eines der von Azara aus dem römischen Ateliernachlass erworbenen Blätter handelt. Die sorgfältig modellierte Zeichnung, die kompositionell mit dem Grisaillebozzetto übereinstimmt, ist jedenfalls in Mengs' engstem Umkreis, d.h. in seiner römischen Werkstatt entstanden. Abweichend vom Bozzetto sind der am linken Rand dargestellte Baum und die detailliert ausgeführte Vegetation im Bodenbereich vielleicht eigene Zutaten des Zeichners, da sie auch im ausgeführten Gemälde fehlen bzw. anders gestaltet wurden. Dies und die sentimentale Note der Gesichter, die deutlich vom Bozzetto abweicht, sprechen dafür, dass es sich um eine Art von "ricordo" handelt, um den ersten Entwurf für das Oxforder Gemälde zu dokumentieren.