Campbell Dodgson beschrieb die "Heilige Katharina", die seit 1918 im Metropolitan Museum of Art aufbewahrt wird, erstmals im Jahr 1911 (vgl. The Dürer Society/ 12.1911, S. 7).
Dürer zeigt die Heilige stehend nach links gewandt. Eine Krone auf dem Haupt hat sie die Werkzeuge ihres Martyriums bei sich. So hält sie ein Schwert in den Händen, während unter dem Saum ihres bodenlangen Kleides das Fragment des messerbesetztes Rades herausblitzt. Der Legende nach verurteilte Kaiser Maxentius sie zum Tode, nachdem sie 50 Philosophen zum Christentum bekehrt hatte. Eigentlich sollte sie mithilfe des von Messern gespickten Rades zerfleischt werden, doch kamen ihr Himmelsboten zu Hilfe und zerstörten es. Dennoch blieb sie nicht verschont. Katharina von Alexandrien wurde schließlich enthauptet.
Die bis an die Figur beschnittene Skizze wurde von Walter L. Strauss mit einer Heiligen Barbara in Verbindung gebracht, die seit 1987 im Bestand des Museum Boijmans van Beuningen in Rotterdam ist (Inv.-Nr. D I 118 recto (PK)). Zu einem unbekannte Zeitpunkt wurden die Heiligenskizzen auseinandergeschnitten, wie der Zipfel von Barbaras Kleid belegt, der unten rechts auf dem Blatt mit der Heiligen Katharina sichtbar ist.
Zwar argumentierten die Tietzes zunächst gegen Dürers Urheberschaft (vgl. Tietzes 1928 I, S. 130, A 148), akzeptierten diese jedoch später. Über die Datierung der Zeichnung herrscht Uneinigkeit in der Forschungslandschaft.
S. 7
S. 19, Nr. 682
S. 702, 1503/25