Die mit Deckweiß gehöhte Silberstiftzeichnung auf grundiertem Papier wurde von dem Bamberger Sammler Joseph Heller erstmals für die Dürer-Forschung beschrieben (vgl. Heller Dürer 1827 I, S. 123, Nr. 17). Er stand mit dem damaligen Besitzer des Blattes, Joseph Grünling, in Briefkontakt und besaß ein "Verzeichniss der in der Sammlung des Herrn k. k. priv. Grosshändlers Joseph von Grünling in Wien, befindlichen Original-Handzeichnungen, von Albrecht Dürer" (vgl. Bamberg, Staatsbibliothek, Sign. JH.Msc.Art.40). Über den Hamburger Kunsthändler Ernst Georg Harzen war das Blatt aus der Sammlung Grünlings in die des Bremer Senators Hieronymus Klugkist gelangt. Der Mitbegründer des Bremer Kunstvereins vererbte diesem seine Kunstsammlung, sodass sie später in den Bestand der dortigen Kunsthalle überging. Bis zum Zweiten Weltkrieg befand sich darunter das Bildnis, ist jedoch nach der Kriegsauslagerung von 1943 als kriegsbedingt verbrachtes Kulturgut zu beklagen (Lost Art-ID: 112975).
Im Vergleich der Dargestellten mit der in Wien aufbewahrten Federzeichnung "Agnes Dürer ("Mein Agnes")" wurde sie als Ehefrau Dürers identifiziert (z.B. Bamberg, Staatsbibliothek, Sign. JH.Msc.Art.40, S. 3r, Nr. 17; Flechsig II, S. 294). 1929 wurde Crescentia Pirckheimer, die Ehefrau Willibald Pirckheimers, als Porträtierte zur Diskussion gestellt (vgl. Strauss 1974 I, S. 432, 1497/2). Die Datierung in das Jahr 1497 wird gemeinhin akzeptiert.
S. 108, Nr. 1047
S. 69, Kat.-Nr. 14