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Der Künstler kopierte Dürers um 1503/ 1504 entstandenen Kupferstich "Apollo und Diana" von der Gegenseite. Dabei übersetzte er ihn in die Technik der Radierung.
Die antiken Gottheiten nehmen das Blatt nahezu vollständig ein. Apollo spannt von den Betrachter*innen abgewandt den Bogen und visiert ein außerhalb des Bildausschnitts liegendes Ziel an. Dabei offenbart der langhaarige Jüngling seinen muskulösen Körper. Zu seinen Füßen sitzt seine Schwester, die Jagdgöttin Diana, auf deren Oberschenkel ein Hirsch seinen Kopf ablegt. Während sie mit einer Hand die Schnauze des Tieres berührt und mit der anderen Gras als Futter bereithält, blickt sie ernst aus dem Bild.
Das Monogramm erinnert an den geistigen Schöpfer der Bildidee. Die neben dem Monogrammzettel integrierte leere Tafel soll laut Joseph Heller "das Zeichen Marc Antons" vortäuschen, um "Unwissende damit zu hintergehen" (Heller Dürer 1827 II, S. 459, Nr. 797). Von diesem Blatt gibt es auch Gegendrucke (vgl. Wien, Albertina, Inv.-Nr. 1960/353).