Der Kunstschriftsteller und -sammler Ralf von Retberg widmete sich im Besonderen dem Werk von Dürer. Seine Verehrung für den Nürnberger Künstler ging sogar so weit, dass er eigene Dürer-Feste veranstaltete, zu denen er Gleichgesinnte einlud (vgl. ADB, Bd. 28, S. 251).
Retberg, der sich auch wissenschaftlich mit Dürer auseinandersetzte, reproduzierte seltene graphische Blätter des Künstlers, die schon seinerzeit kaum noch auf dem Kunstmarkt anzutreffen waren. Diese druckte er dann limitiert, nummeriert und, wie handschriftliche Inschriften auf einigen Rückseiten von Retbergs Reproduktionen u.a. im British Museum belegen, kennzeichnete er diese. Dabei vermerkte er oft sogar das zugrundeliegende Exemplar. In diesem Fall diente ein Abzug aus dem Berliner Kupferstichkabinett als Vorlage (vgl. British Museum, 1870,0813.331).
Unter den für Kunstfreunde und -sammler bestimmten Reproduktionen, war auch „Das Wappen Albrecht Dürers“, das der Künstler 1523 entworfen hatte. Auf denWappenschild in Form einer stilisierten Tartsche, der eine geöffnete Türe über einem Dreiberg zeigt, ist ein Nürnberger Stechhelm aufgesetzt. Bereits um 1498/ 1500 zeichnete Dürer einen derartigen Stechhelm in drei Ansichten (vgl. Paris, Louvre, RF 5640, Recto). Über der Helmdecke aus geschwungenem Akanthus die Zierfigur.