Der heilige Franziskus empfängt die Wundmale, https://d-nb.info/gnd/1186752564

Der Scheibenriss "Der heilige Franziskus empfängt die Wundmale" wird seit 1902 im Berliner Kupferstichkabinett aufbewahrt.
Die Entwurfszeichnung für eine Glasmalerei zeigt die Stigmatisierung des Heiligen, die während einer vierzigtägigen Fastenzeit bei Assisi stattgefunden haben soll. Franziskus kniet am Boden, blickt zum Himmel und hebt ehrfürchtig seine Hände. Zur Visualisierung verbinden Strahlen seine Wundmale mit dem an ein geflügeltes Kreuz genagelten Leib Christi, das oberhalb schwebt. Ohne etwas von dem Geschehen zu bemerken, ist der Begleiter des Heiligen etwas abseits im Sitzen eingeschlafen.
Sowohl eine Abbildung aus dem Haller-Geschlechterbuch aus dem Jahr 1526, eine in New York aufbewahrte Glasmalerei (New York, Metropolitan Museum, Inv.-Nr 32.24.34) als auch der um 1503/ 1504 von Dürer entworfene Holzschnitt desselben Themas wurden regelmäßig im Zusammenhang mit dem Schreibenriss besprochen (vgl. hierzu Ausst.-Kat. Nürnberg 1971, S. 389, Kat.-Nr. 720). Obwohl Forschende zuweilen Zweifel an der Urheberschaft Dürers äußerten (z.B. Panofsky 1948 II, S. 85, Nr. 809; Strauss 1974 VI, S. 2972, XW.212), wird sie gemeinhin akzeptiert.