Kronleuchter aus Geweihen und Drachenköpfen, 113725

Titel
Kronleuchter aus Geweihen und Drachenköpfen
Beleg
Abschnittsangaben
S. 106, Nr. 708
Autor*in des Eintrages
Alternativer Titel
Drachenleuchter
Vorschaubild
Inhaltliche Entstehung
Künstler*in
Rolle
Inventor
Datierung
1522
Ausführung
Urheber*in
Rolle
Bildhauer
Datierung
um 1900
Methode
Holz
Kommentar

Der Drachenleuchter mit den Geweihstangen ist eine Nachbildung des von Veit Stoß' nach einem Entwurf Dürers geschnitzten Stücks, das sich im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg, erhalten hat (Inv.-Nr. HG68). Dürers lavierte Federzeichnung projektierte einen dreiköpfiges Untier mit ausladenden Geweihschaufeln und Kerzen auf den Köpfen sowie Flügel- und Schwanzenden (vgl. Konstanz, Sammlungen der Städtischen Wessenberg Galerie, Inv.-Nr. 35/92, siehe auch Winkler III, S. 106, Nr. 708). Michael Bauer orientierte sich an der Umsetzung Veit Stoß', der den Leuchter für die Regimentsstube des Nürnberger Rathauses fertigte. Bauer übernahm die reliefartige Oberflächenstruktur des Drachenkörpers, die an eine schuppige Panzerung erinnert. Die breiten Geweihschaufeln ersetzte er dagegen durch Stangen. Die gelb-orangene, nur teilweise erhaltene Farbfassung des Leuchters entspricht in etwa dem früheren Zustand des Werks von Stoß vor dessen Restaurierung im Jahr 1937 (vgl. Kohlhaussen 1939, S. 135).
Als Teil der Dauerausstellung des Museums Albrecht-Dürer-Haus befindet sich der Drachenleuchter in der sogenannten hinteren Stube im ersten Stockwerk des Hauses. Die Ausstattung des Raumes geht zum Großteil auf Friedrich Wilhelm Wanderer zurück, der das ehemalige Künstlerhaus für die Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung ab 1879 neu einrichtete. Auf seine Anregung hin war bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert ein auf die Zeichnung Dürers zurückgehender Leuchter im Eingangsbereich des Hauses aufgehängt worden, der allerdings nicht erhalten ist.

Autor*in
Datum
05.03.2024
Bearbeitung
Erfassung
Datum
05.03.2024