Der Künstler kopierte Dürers um 1495 entstandenen Kupferstich "Die Heilige Familie mit der Libelle" von der Gegenseite.
Wie in der Vorlage sitzt die junge Muttergottes, deren Gewand sorgfältig um sie drapiert ist, im Zentrum. Sie hält den Jesusknaben in den Armen, wobei die innige Verbindung durch ihre Blickbeziehung betont wird. Der greisere Joseph hat seinen Kopf ruhend auf die Rasenbank gelegt, die Mutter und Kind als Sitzfläche dient. Durch die Einfriedung der Figurengruppe mit einer Mauer samt verschlossenem Tor ist das Motiv des "hortus conclusus" ins Blatt geholt. Die himmlische Erscheinung Gottvaters und des Heiligen Geistes in Form einer Taube entrückt die Szene dem Irdischen. Das Insekt, das über Jahrhunderte die Namensgebung des Dürer'schen Originals beeinflusste, wurde im Lauf der Zeit als Heuschrecke, Schmetterling und Libelle gedeutet.
Während Hinweise auf den geistigen Schöpfer der Bildidee fehlen, ist unten mittig der Name des Kopisten in die Darstellung integriert.