Barb, Alphons Augustinus (1901-1979)

Alphons Barb war nach seiner Promotion ab 1925 kurzzeitig Assistent bei seinem akademischen Lehrer Wilhelm Kubitschek am Numismatischen Lehrapparat (heute Institut für Numismatik und Geldgeschichte) der Universität Wien. 1926 wurde Barb mit dem Ausbau des Burgenländischen Landesmuseums beauftragt, das auf Initiative des Mäzens und Sammlers Sándor Wolf gegründet worden war. 1927 wurde Barb die Leitung des Museums übertragen.
Für Barb sollte das Landesmuseum eine Stätte der Volksbildung sein und gleichzeitig der archäologisch-historischen Erforschung des Burgenlandes dienen. Hierfür entwickelte er einen „Heimatkundlichen Fragebogen“, der an staatliche Stellen des Burgenlandes sowie an Pfarreien verteilt, Informationen Kultur- und Naturmerkmalen und -denkmälern ebenso erfragte, wie Sagen und Märchen aufnahm, Flurnamen und Fundbeobachtungen. Um den Aufgaben der Bodendenkmalpflege mit Feldbegehungen und Ausgrabungen gerecht werden zu können, nutzte Barb seit 1932 konsequent die Möglichkeit des „Freiwilligen Arbeitsdienstes“. Für die Vermittlung der Ausgrabungsergebnisse nutzte er nicht nur wissenschaftliche Publikationen, sondern es war ihm ein besonderes Anliegen durch populärwissenschaftliche Aufsätze und Bücher und das damals neue Medium Radio in die Öffentlichkeit zu wirken. Trotz seiner Leistungen wurde Alphons Barb wegen seines jüdischen Glaubens 1938 entlassen, konnte aber 1939 zusammen mit seiner Frau nach England emigrieren.
In den Kriegsjahren war er zeitweise auf der Isle of Man interniert; in dieser Zeit konvertierte er zum Katholozismus und nahm zusaätzlich den Vornamen Augustinus an. Bis 1948 arbeitete er als Diener und Maschinenschlosser. 1949 erhielt er eine Stelle als Bibliothekar am Warburg Institute in London, die er bis zu seiner Pensionierung 1966 innehatte.